„Ich musste sie einfach haben, die LT15!“
Von Wood-Mizer, Deutschland
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Der übermäßig nasse Winter verändert vielerorts das Gesicht der Landschaft. Wo sonst die ersten fleißigen Landwirte Dünger auf die Felder streuen und Gülle und Gärreste ausbringen, hat der viele Regen der letzten Wochen Seen entstehen lassen, die sogar Schwanenpaare dazu verführen, ein paar Runden auf ihnen zu drehen. Bei Karsten Wuppenhaas, der mit seiner Familie auf einem Drei-Generationen-Hof am Stadtrand von Osterholz-Scharmbeck lebt, schwimmen keine Schwäne auf dem Feld, sondern Eichen- und Douglasienstämme versinken im aufgeweichten Boden seines Sägeplatzes. Der Weg dorthin ist zurzeit unpassierbar. In normalen Zeiten hätte er sie längst aufgesägt, zumal er die Arbeit auf dem Sägeplatz geradezu liebt.
Er ist ein Frühaufsteher. Seinen ersten Becher Kaffee schlürft er schon um 5 Uhr morgens. Danach versorgt er die Tiere des Hofes - 9 Ziegen von einer ehemals 40-köpfigen Herde - und widmet sich dann, wann immer es geht, seiner LT15. Bei der Anschaffung der Maschine, Ende 2021, stand eine kommerzielle Nutzung gar nicht im Vordergrund. Vielmehr ging es ihm um den Spaß an der Arbeit mit dieser Maschine. Bis dahin hatte er seinen überschaubaren Bedarf an Bauholz mit einem Kettensägewerk produziert. Doch das wurde ihm mit der Zeit zu mühsam und zu laut, und so sah er sich nach einer Alternative um.
Nach einigen Recherchen wurde die mobile LT15 mit Benzinmotor zu seiner Wunschmaschine. Er war sogar bereit, eine Zeit lang darauf zu sparen. Um aber den Spaß nicht zu teuer werden zu lassen, verzichtete er bei der Ausstattung auf Schnittstärkenrechner und Vorschneider. „Wenn man von Anfang an ohne den Rechner arbeitet, vermisst man ihn eben auch nicht“, sagt er. „Das Sägen macht trotzdem viel Spaß“.
Anfangs nutzte er die Maschine hauptsächlich für den Eigenbedarf, schnitt Holz für die Reparatur eines Dachstuhls, für den Bau eines Blockhauses und den weiteren Ausbau des großen Hofes. Nach und nach kamen Anfragen aus der Nachbarschaft und aus dem Umfeld. Und obwohl er es gar nicht darauf anlegt größere Aufträge zu bekommen, ist es auch schon mal eine ganze LKW-Ladung von Eichen und Eschen, mit Durchmessern von bis zu 80 cm. Manchmal schneidet er auch das eine oder andere Stück für Freunde und Bekannte. „Ich kann halt nicht ‚nein‘ sagen“, sagt er mit einem verschmitzten Lächeln.
Seinen Beruf als Zimmermann übt er nur noch im Nebenerwerb aus. Da ist er hauptsächlich mit der Instandhaltung und Reparatur alter Fachwerke beschäftigt. Einige seiner Auftraggeber haben einen eigenen Wald und können das benötigte Stammholz problemlos liefern. Das stationäre Sägewerk in der Region arbeitet leider oft mit Lieferzeiten von mehr als einem Jahr, bis das bestellte Bauholz endlich fertig ist. Da wird der Zimmerer Wuppenhaas natürlich zu einer besonders interessanten Adresse. Mit seiner LT15 ist er schnell und zuverlässig, verarbeitet jede Holzart und ist auch bei den Durchmessern bisher nicht an ihre Grenzen gestoßen.
Der sympathische Endvierziger ist glücklich verheiratet und hat drei Söhne, von denen die beiden älteren eine Waldorfschule besuchen. Als er selber noch als Knabe die Schulbank drücken musste, interessierte ihn alles, nur nicht die Schule. Folgerichtig flog er vom Gymnasium. Zum Glück besann er sich, holte das Versäumte nach und begann eine Lehre zum Zimmermann. Diese Arbeit gefiel ihm. Er war sogar entschlossen als Geselle auf die Walz zu gehen. Das Bündel und der Knotenstock standen quasi schon an der Tür, als er am Vorabend des Abmarsches seine zukünftige Frau kennenlernte. Seitdem sind die Beiden ein Paar.
2004 verlor er wegen ausbleibender Aufträge seinen Job als Zimmerer und begann, quasi Zug um Zug, eine Ausbildung zum Nutzfahrzeug-Mechatroniker in einer kleinen Werkstatt. Am Ende konnte er nicht nur Maschinen reparieren, sondern war jetzt auch Schlosser und Schmied geworden. Seine Vielseitigkeit bescherte ihm Jahre später eine Stelle als Spielplatzmonteur im öffentlichen Dienst. „Die sind dort mit Maschinen bis an die Zähne bewaffnet“, sagt Karsten Wuppenhaas, „aber eine Säge haben sie nicht“.
So kommt auch hier seine LT15 wie gerufen. Er schneidet z.B. die Bauteile für Spielgeräte oder eine große Tribüne im Rundbogen über drei Etagen, die er anschließend natürlich auch errichtet. Da er zu all dem auch noch sehr gerne ‚tischlert‘, baut er Truhenbänke, massive Esstische, Fensterrahmen, Torfkarren nach alten Plänen und Tore für Hofeinfahrten.
Am 24. Dezember 2021 saß Wuppenhaas wie jeden Tag um 5 Uhr früh bei einem Becher Kaffee. Mit dem Handy surfte er im Internet und stieß dabei auf ein Preisrätsel im Weihnachtskalender der Firma Wood-Mizer. Die Lösung war schnell gefunden und mit wenigen Klicks abgeschickt. Wenig später bekam er einen Anruf von Ulrike Mulks aus dem Wood-Mizer-Büro in Schletau mit der erfreulichen Nachricht, dass er der Gewinner des Hauptpreises sei: einem Abricht- und Dickenhobel, dem MP160. Er war natürlich hoch erfreut, zumal er lange auf der Suche nach einem günstigen gebrauchten Hobel war. Jetzt war es ein guter neuer, der ihm bald ins Haus gebracht wurde. Dieser Hobel ermöglicht es ihm seine Produkte zu perfektionieren. Auch brachte er ihn auf neue Ideen. „Der Hobel ist leicht zu bedienen und arbeitet sauber und zuverlässig, wie er sagt.
Sein Arbeitseifer stößt nicht immer auf Gegenliebe bei seiner Frau, die als Landwirtschaftsmeisterin im Veterinäramt des Landkreises arbeitet und ihn zum Feierabend auch mal ganz gern bei der Familie hätte. Von Anfang an, sagt er, war sie meine beste Ratgeberin und gleichberechtigte Partnerin mit „Kapitänspatent“.