Faszination gestockte Buche

Von Wood-Mizer, Deutschland

Bei der Frage, was sein größtes Steckenpferd ist, würde Martin Klußmeier ‚Holz‘ sagen. Schon sein Großvater war Holzmacher. Sein Vater hat damals schon als kleiner Junge mit im Wald gearbeitet. Und auch Martin sagt: „Mit Holz haben wir eigentlich immer was zu tun.“ Es vergeht kein Wochenende, an dem er kein Holz in den Händen hält. Seien es selbstgebaute Möbel, Brennholz oder Kunstobjekte. Und seit 2023 benutzt er dafür am liebsten seine LT15START

Hauptberuflich macht Martin eigentlich was anderes. Ursprünglich hat er Industriemechaniker gelernt. Seit 30 Jahren baut er jetzt aber Kachelöfen und Kamine von Drehenthalerhof aus, einem 400-Seelen-Ort 20 Autominuten nördlich von Kaiserslautern.

Doch nach Feierabend zieht es Martin immer wieder zum Holz. Sein Vater war durch und durch Handwerker. Und hat Martin das notwendige Geschick und Fingerspitzengefühl mitgegeben. Was ihn besonders an der Arbeit mit den Händen begeistert, ist der Lernprozess. Er erzählt: „Man muss ein Projekt einmal zwischen den Fingern gehabt haben, um herauszufinden, was funktioniert, und was nicht. Und immer wieder im Prozess grübelt man: Wie kann man das noch besser machen?” 

Über die Zeit haben sich bei Martin die Werkzeuge und Maschinen angesammelt. Jedes hat er zu  seiner Zeit für ein bestimmtes  Projekt erworben. So hat sich 2023 auch eine LT15START in seinen Besitz geschlichen, denn Martin baut unter anderem gern Möbel. Rustikale  Stücke, die das Holz selbst entscheiden lassen, wie das  Endprodukt aussieht und dabei die Besonderheiten des Werkstücks unterstreichen. Diese Unikate fertigt er für sich, seine Familie oder seine Freunde an. Am liebsten lässt er sich dabei von seinem Material inspirieren.

Die Arbeit mit Holz und im Wald kennt Martin schon von seinem Vater und Großvater.

Löcher und gebogene Linien: Martin lässt am liebsten das Holz entscheiden, wie seine Möbelstücke am Ende aussehen.

So hat das Ganze damals auch seinen Anfang genommen: Vor vielen Jahren hat er beim Aufspalten von Brennholz entdeckt, dass das Holz gestockt war. Er schwärmt noch heute: „Man konnte richtig die Formen und Muster in dem Holz erkennen.” Eine neue Faszination war geboren. Sofort wollte er das Holz sauber aufschneiden. Um genauer erkennen zu können, welche Verzierungen der Pilz in das Holz gemalt hat. 

Seine ersten Versuche mit der Motorsäge stellten ihn aber nicht zufrieden. Also benutzte er seine Fertigkeiten als Industriemechaniker, um sich eine behelfsmäßige Bandsäge zu bauen. Was ihm noch fehlte, waren die passenden Sägebänder. Bei Internetrecherchen stieß er auf eine Firma, die mobile Sägewerke, aber auch Bänder verkauft: Die Wood-Mizer GmbH. Es gab sogar gerade eine Rabattaktion: Zum Ausprobieren konnte man einige wenige Sägebänder zu einem Sonderpreis bekommen. Er bestellte die Bänder für das kleinste Modell, die LT15. 
Martin erzählt heute: Er hatte auch schon überlegt, sich direkt eine LT15 zu kaufen. Doch die Investition war ihm damals zu groß. Und die Idee, die Säge selbst zu bauen, hat ihn einfach zu sehr begeistert.

Er beschloss, seine Eigenkreation an die Maße der LT15 Sägebänder anzupassen. Zehn Jahre lang arbeitete er so. Seine benutzten Bänder ließ er immer mal wieder bei der Wood-Mizer GmbH schleifen. Doch irgendwann machte sich der Verschleiß bei der selbst gebauten Bandsäge bemerkbar. Die Führung lief mit der Zeit nicht mehr so glatt wie früher. Er beschloss, der LT15 doch eine Chance zu geben.

In den letzten Jahren hatte er sich eine kleine Summe beiseitelegen können. „Man muss sich ja mal als Mann ein bissl was gönnen“ sagt Martin verschmitzt, als er seine Entscheidung erklärt. 
Ende 2022 bestellte er nach langem Überlegen dann die Säge. Eine LT15 Start. Genau das richtige Modell für sein Budget und die Dimensionen, die ihm vorschwebten. Martin erinnert sich auch noch genau, wie aufgeregt er war, als er die Säge im April 2023 von der Spedition entgegennahm. Bis zum Wochenende musste er aber warten, um sich der neuen Maschine wirklich widmen zu können. 

Endlich angekommen: Die LT15 Start unter dem neuen, selbstgebauten Schleppdach.

Beim Zusammenbau stieß er dann auf ein Problem mit dem Antriebsriemen. Martin machte Fotos und schickte sie per Email zurück an Wood-Mizer. Am Telefon erklärte er einem Werkstattmitarbeiter die Situation.

Martin erzählt, wie begeistert er damals vom Kundenservice war: Er konnte direkt mit jemandem sprechen, der das Problem verstand und ihm half es zu lösen. „Also manch einer stellt sich dann blöd an und hätte es dann mir in die Schuhe geschoben,“ sagt er. Doch nicht hier. Innerhalb einer Woche bekam er ganz einfach und anstandslos einen neuen Antriebsriemen zugeschickt.

Martin wusste auch direkt was sein erstes Projekt mit der LT15 Start sein sollte: Sparren und Latten. Um ein Schleppdach zu bauen, damit seine neue Säge auch einen festen Platz im Trockenen hat. Der erste Eindruck, den er bekommt: Die Handhabung mit der LT15 Start ist viel leichter als bei seiner selbstgebauten Bandsäge,  besonders die Höhenverstellung. Bei seiner selbst gebauten Maschine hat er die Höhe mit einer Konstruktion aus Ratsche und Seilzug eingestellt. Vor jedem Schnitt musste er mit dem Zollstock nachmessen, wie hoch er das Sägeband eingestellt hat. Jetzt, mit der Wood-Mizer, ist der Vorgang so intuitiv, dass Martin Witze darüber macht: „Da muss man ja fast schon aufpassen, dass man nicht zu schnell wird!“

Aus seiner alten selbstkonstruierten Säge hat Martin kurzerhand einen Flächenhobel gebaut: Zusammen mit den Führungsschienen für das Maschinenbett der LT15 Start. 

Die LT15 Start in Betrieb

Seitdem er die Säge hat, schneidet Martin regelmäßig Holz. Aber nur für sich, seine Familie und Freunde. Im Moment gibt es viel Totholz. Wie überall geht der Borkenkäfer auch in Rheinland-Pfalz stark um. Die gestockte Buche ist nach wie vor ein Liebling von Martin. Jedes Projekt, das er damit anfängt, fasziniert ihn. Vor gar nicht so langer Zeit konnte er einem befreundeten Künstler bei einem Projekt helfen: Tom Hapke baut Designmöbel für eine Inneneinrichtungsfirma. Auch für ihn  stehen die Werkstoffe und ihre Besonderheiten im Vordergrund. Für eins dieser Projekte hat Martin die Stockbuche geliefert und mit seiner LT15 Start vorgeschnitten. Tom Hapke hat daraus einen Beistelltisch gefertigt. Dazu ist sogar ein YouTube Video gedreht worden, in dem Martin samt Säge bei der Arbeit zu sehen ist. Bei Tom ist wie bei Martin jedes Möbelstück ein Unikat. 

Martin Klußmeier auf der Otto-Schäffler-Bank, dieses Mal aus Douglasie.

Die einzigen Produkte, mit denen Martin je in Serie gegangen ist, sind Sitzbänke. Oft wird er nach der Bank vor seiner Haustür gefragt. Ob er so eine noch einmal bauen könne? Er stellt sie auch gern in seiner Gegend in die Wälder, um Wanderern rund um Drehentalerhof Rastmöglichkeiten zu bieten.

Nicht fern von Martins zuhause gibt es eine bekannte Wanderrute: den Hinkelsteinweg. Der zieht auch Naturliebhaber von außerhalb an. Die Bänke in Schuss zu halten sieht Martin ebenfalls als seine Aufgabe. Er hat schließlich die Möglichkeiten und die Lust dazu. Doch eine ganz bestimmte Bank ist über die Jahre sein Lieblingsprojekt geworden: Die Otto- Schäffler-Bank. Sie ist bekannter Orientierungspunkt und Rastort für Wanderer. Eine Eckbank mitten im Wald inklusive Gedenktafel, gebaut zu Ehren von Otto Schäffler. Der war, so erzählt Martin, zu seiner Zeit ein großer Gönner der  Region. Damals, als Martins Opa noch in eben diesen Wäldern seinen Lebensunterhalt verdient hat. Drei Mal hat Martin die Bank über die Jahrzehnte schon erneuert. Zuerst mit Fichte aus der Region. Zuletzt hat Martin einige Bretter Douglasie spendiert, die er noch übrig hatte. Er hofft, so hält die Bank ein wenig länger. Denn der Gedanke, dass Spaziergänger auf einer seiner Bänke sitzen und den Wald genießen, der macht ihm wirklich Freude.